Zaco A11s Pro im Test: Intelligenter Saug-und Wischroboter
Testredakteur: Thomas Johannsen, 31.05.2023, Fotos: Zaco & Technikzuhause

Der Ausspruch "Set it and forget it", der soviel bedeutet wie "einmal einrichten, sich dann um nichts mehr kümmern müssen", kommt ursprünglich aus der Computertechnik. Er lässt sich allerdings auch leicht auf den Haushalt, insbesondere die dort anstehenden Arbeiten übertragen. Mit dem Saug- und Wischroboter A11s Pro von Zaco soll genau dies gelingen. Nach kurzer „Einarbeitung“ müsste er die meist lästige Bodenpflege komplett eigenständig erledigen. Wir waren auf die Umsetzung und vor Allem das Ergebnis gespannt.

Einmal das Komplettpaket des Zaco A11s Pro im Überblick (Foto: TechnikzuHause)

Der Zaco A11s Pro saugt dabei nicht nur, er kann auch wischen. Wenn es sich beim Untergrund um Boden mit sowohl glatten Flächen als auch Teppich handelt, macht er sogar beides in einem Arbeitsgang. Er erkennt den Untergrund, und schaltet automatsisch nach Bedarf die Art der Reinigung um. Zum Lieferumfang gehören deshalb nicht nur eine Bürste und ein Staubbehälter, es gibt außerdem einen Kombibehälter für Staub und Wischwasser, sowie ein Wischmodul. Der Kombibehälter wird immer dann eingesetzt, wenn ausschließlich oder zusätzlich gewischt werden soll. Dann wird nämlich auch das Wischmodul mit Mikrofasertuch eingesetzt. Ein extra Mikrofasertuch sowie eine Ersatzbürste gehören ebenfalls zum Lieferumfang, wie ein Reinigungswerkzeug zum gelegentlichen Reinigen des Roboters. Eine Ladestation mit Netzkabel rundet das Paket ab.

Saugen und Wischen mit Lasernavigation

Die Unterseite des A11s Pro ist gespickt mit Kameras und anderen Sensoren, gut zu sehen ist auch die weit ausladende, rotierende Bürste (Foto: TechnikzuHause)

Bevor es losgehen kann, benötigt der A11s Pro den Grundriss des Wohnzimmers auch sämtliche möglichen Hindernisse müssen dabei erfasst werden.

Keine Angst! Das erledigt der A11s Pro völlig selbstständig per integrierter Navigation mit Laser-Unterstützung. Der eingebaute Laser Distance Sensor (LDS) scannt den Wohnraum, ähnlich einem Laser-Messystem, wie es manch Heimwerker für Entfernungsmessungen nutzt. Aus dieser Messung erstellt der Roboter dann eine Karte des Raumes, die man in der kostenlosen App nachkontrollieren kann. Den Rest, wie beispielsweise die ideale Reinigungsstrecke oder unüberwindbare Hindernisse, lernt der Zaco nach und nach im Einsatz. Unterstützt wird er dabei von ToF- und RGB-Kameras, die ganz ähnlich wie Assistenzsysteme im modernen Auto funktionieren, und so beispielsweise das automatische Einparken, oder das automatische Bremsen vor Hindernissen ermöglichen. Das Assistenzsystem des A11s Pro wird Simultaneous Localization and Mapping genannt, was soviel bedeutet wie Simultane Positionsbestimmung und Kartierung.

Der Zaco beherrscht den schnellen Wechsel vom glatten Boden zum flauschigen Teppich perfekt (Foto: Zaco)

Das kann uns allerdings gleich sein, Hauptsache, das Ergebnis stimmt am Ende. Zum Start, und diesmal wirklich, muss der Roboter entsprechend vorbereitet werden: Wer nur saugen muss, kann quasi sofort loslegen, der Staubbehälter mit seinem Fassungsvermögen von rund einem halben Liter ist nämlich schon drinnen. Man kann insgesamt vier verschiedene Saugmodi einstellen, um den unterschiedlichen Verschmutzungsgraden gerecht zu werden. Es gibt sogar einen besonders leisen Nachtmodus, der braucht dann zwar etwas länger, das ist nachts aber egal, Hauptsache der Zaco ist leise bei der Arbeit. Wer auch wischen möchte, bringt erst die Wischplatte mit dem angekletteten Mikrofasertuch am Roboter an. Anschließend wird der reine Staubbehälter gegen den Kombibehälter ausgetauscht, der zudem mit ausreichend Frischwasser gefüllt wird. Dieser 2-in-1-Tank fasst 0,3 Liter Staub und maximal einen viertel Liter Wasser. Per App lässt sich bestimmen, wie feucht der Roboter wischen soll. Da Fliesen für gewöhnlich mehr Wasser vertragen als empfindliche Holz- oder Kork-Böden, kann man zwischen drei unterschiedlichen Wassermengen wählen.

Ausmessen und App-Steuerung

Der Zaco A11s Pro lässt sich zwar auch ohne App bedienen, mit der Zaco Home App ist es aber deutlich komfortabler

Zwar funktioniert der A11s Pro auch ganz gut ohne die Zaco Home App, die Steuerung per App bietet aber weitaus mehr Möglichkeiten. Die App gibt es für Android und iPone und ist natürlich kostenlos. Über das Smartphone muss man dann den Zaco in dasselbe WLAN einloggen, in dem sich schon das Smartphone befindet. Nach spätestens zwei Minuten sollten sich der Roboter und das Smartphone übers WLAN miteinander verbunden haben. Bei uns waren allerdings zwei Versuche notwendig, was jedoch daran liegt, dass wir mehr als ein Netzwerk in unserer Redaktion haben. Nachdem sich der Zaco erfolgreich mit dem Smartphone, oder besser mit der App verbunden hat, geht es an die erste Rundfahrt durch den Raum. Die dient lediglich zur Erkundung der Umgebung und zum Anlegen einer ersten Karte, es wird noch nicht gesaugt.

Erst wird der Zaco mit Hilfe des Smartphones ins WLAN eingebunden (Screenshot: TechnikzuHause)
Dort angekommen wird er von der App sogleich erkannt, an dieser Stelle kann man ihm sogar einen individuellen Namen geben (Screenshot: TechnikzuHause)
Nun erfolgt der Durchgang zur Raumerkundung, erstmal ohne Reinigung (Screenshot: TechnikzuHause)

Diese Karte wird in der App abgebildet und kann dort vielfältig bearbeitet werden. So lassen sich Areale, die besonders häufiger oder gründlicher Reinigung bedürfen, oder sogar Sperrbezirke festlegen, die komplett oder zeitweise von der Reinigung ausgenommen werden sollen. Der Zaco ist dabei so intelligent, dass er die Karte bei jeder Saug- und Wischaktion anpasst, und wo notwendig, korrigiert. Das können neue Hindernisse sein, ebenso wie Türen, die vorher verschlossen waren und jetzt geöffnet sind. Hier „entdeckt“ der A11s pro dann neue Räume und passt seine Arbeitsroutine daran an. Dabei führt er sorgsam Buch über seine Arbeit, was man in der App genauestens nachverfolgen kann.

Nach der ersten Erkundungsrunde hat der Zaco alles erfasst und die Daten als Karte an die App geschickt, der kleine Blitz auf der Karte markiert übrigens die Ladestation (Screenshot: TechnikzuHause)
Diese Karte kann man dann in der App bearbeiten, indem man Areale hinzufügt, die besonders oder gar nicht gereinigt werden sollen (Screenshot: TechnikzuHause)
Es lässt sich außerdem festlegen, wie und womit gereinigt werden soll (Screenshot: TechnikzuHause)
Hier geht´s nicht weiter, anstatt in den Abgrund zu stürzen, aus dem er nicht wieder hochkommt, tastet der Zaco die Kante vorsichtig ab und saugt bis an den Rand (Foto: TechnikzuHause)
Von unten bemerkt er ebenfalls, dass die Hürde zu hoch ist, und reinigt stattdessen so gründlich wie möglich bis an die Kante (Foto: TechnikzuHause)

Bei der Arbeit

Dieses Kapitel kann im Grunde sehr kurz ausfallen, denn nachdem der Roboter weiß, was er zu tun hat, erledigt er seinen Job anstandslos und buchstäblich sauber ganz von selbst. Während der folgenden Reinigungsfahrten lernt der Roboter, neue Hindernisse zu erkennen und gegebenenfalls in die Karte einzutragen. Er weiß außerdem wann es Zeit wird, die Ladestation anzufahren, was übrigens ebenso problemlos funktioniert, wie überhaupt die gesamte Reinigungsarbeit. Dank der recht ausladenden Bürste gelangt er auch bis in die Zimmerecken. Dabei nimmt er losen, trockenen Schmutz genauso effektiv auf, wie feuchte Gartenerde, wie sie mitunter über die Terrasse hereingetragen wird. Kleinere Hürden, wie etwa der Wechsel von glattem Boden auf flauschigen Teppich, nimmt er anstandslos und passt sogar seine Saugleistung entsprechend an, beziehungsweise nimmt im Mischbetrieb Abstand davon, den Teppich zu wässern. Dank seiner Kletterfähigkeit schaffte er sogar einen knapp zwei Zentimeter hohe Absatz problemlos, und zwar erst runter und dann wieder rauf. Ist der Absatz höher, als es seine Kletterfähigkeit zulässt, plumpst er nicht etwa herunter, sondern fährt nur vorsichtig den Rand ab, um auch dort zu reinigen. Die Unterfahrhöhe von knapp 10 Zentimetern nutzt er voll aus, und gelangt damit selbst unter die meisten Möbel. An Engpässen, die schmaler als sein Gehäuse sind, fährt er sich nicht etwa fest, sondern dreht sich nach zwei bis drei Versuchen prompt um 180 Grad, um auf seine Bahn zurück zu gelangen. Ihnen bleibt als einzige Aufgabe die regelmäßige Entleerung des Staubbehälters, das Nachfüllen des Wasserbehälters, sowie der gelegentliche Wechsel von Filter und Wischtuch, letzteres lässt sich sogar auswaschen.

Fazit

Beim Zaco A11s Pro scheint der Name Programm zu sein; er wird fast schon professionellen Ansprüchen gerecht. Der Hersteller hat die intelligente Steuerung derart auf die Spitze getrieben, dass sich der Roboter an die meisten Veränderungen in seiner Arbeitsumgebung eigenständig anpassen kann. Auch das Ergebnis, was der Zaco A11s Pro hinterlässt, kann sich sehen lassen. Mit andern Worten; er leistet ganze Arbeit, egal auf welchem Bodenbelag er seine Runden dreht.