Tür auf per Fingerprint! Ekey Uno im Test!
Testredakteur: Dipl.-Phys. Stefan Witzel, 28.9.2021, Fotos: Ekey, Technikzuhause

Ekey Uno ist ein kleiner Sensor, der außen am Haus angebracht wird und durch Finger auflegen wie von Geisterhand die Tür öffnet. Damit hat es ein Ende, dass man Schlüssel, Smartphone, Codekarte - oder was es sonst so gibt - dabei haben muss und es im schlimmsten Fall verlieren kann. Das gibt ein ganz neues Sicherheitsgefühl. Der Finger ist halt immer dabei und der Zutritt zum eigenen Heim gesichert.

Unser Testset: Ekey Uno mit Nuki Smart Combo 2.0

Ekey Uno ist ein Nachrüstet, das blitzschnell selbst installiert und montiert ist und zusammen mit einem smarten Türschloss arbeitet. Dies ist zwingend notwendig. In unserem Fall handelt es sich um das Nuki Combo 2.0, das wir bereits vor zwei Jahren im Test hatten und seitdem zuverlässig seine Arbeit verrichtet. Und so funktioniert’s: Ekey Uno erkennt durch einen patentierten Software-Algorithmus die Finger berechtigter Personen. Sind diese legitimiert, wird ein verschlüsseltes Funksignal an das smarte Türschloss gesendet, dass letztendlich den Schlüssel dreht und die Tür ent- bzw. versperrt.

Warum ein Fingerprint-Sensor?

Falls Sie schon ein smartes Türschloss installiert haben, fragen Sie sich vielleicht, warum man zusätzlich per FIngerscan die Tür öffnen oder versperren sollte. Bisher ging es doch - im Falle unseres Nuki-Schlosses - fast automatisch und wenn man abends das Zuhause erreicht, öffnet die Tür selbstständig. Es gibt aber auch Situationen, in denen man schnell das Haus verlassen will und nicht immer sein Smartphone mitnehmen möchte. Mal eben eine Kleinigkeit aus dem Auto holen oder die Jogging-Tour starten - das geht jetzt auch ohne Schlüssel oder Smartphone. Ebenso kann man seinen Kindern eine Berechtigung erteilen - dann ist sichergestellt, dass sie nach der Schule das Haus betreten können und den Schlüssel garantiert nicht verlieren können.

Zusätzlich zur eigenen Familie kann man aber auch dem Paketzusteller, der Putzhilfe oder auch dem Nachbarn eine Berechtigung erteilen. Diese kann sogar auf einzelne Tage oder Stunden begrenzt werden. So darf der nette Nachbar, falls man selbst im Urlaub ist, nach dem Rechten sehen. Nach den Ferien wird seine Berechtigung wieder gesperrt - sehr praktisch, wie wir finden!

Erkennt der Ekey Uno eine zugangsberechigte Person, wird eine verschlüsselte Funkverbindung...
... zum Nuki-Türschloss aufgebaut, das dann die Öffnung erledigt

Das Ekey Uno-Sortiment

Sehr praktisch: Ohne nach einem Smartphone oder Schlüssel zu suchen, öffnet man die Tür durch "Finger auflegen"

Vom Ekey Uno sind zwei Versionen erhältlich. Unser Testmodell verfügt über Akkubetrieb und kann dadurch schnell und flexibel installiert werden. Hat man an der Außenseite der Tür eine Stromversorgung liegen, greift man zur netzversorgten Variante und man spart sich später den Aufwand, dass der Akku gelegentlich geraden werden muss. In unserem Test über knapp drei Monate zeigte der Fingerprint-Sensor keinerlei Ermüdungserscheinungen. Laut Ekey soll er eine Laufzeit von ca. 6 Monaten erreichen. Er ist nach IP54 gegen Staub und Wasser geschützt und kann somit bedenkenlos im Außenbereich installiert werden. Kompatibel ist der Ekey Uno Fingerprint mit dem Eqiva Bluetooth Smart Türschlossantrieb oder dem Nuki Lock 1.0 oder 2.0. Beide Smart Locks sind auch als Bundle mit dem Fingerprint erhältlich. Die Einstellung und Verwaltung erfolgt über die kostenlose App.

Lieferumfang und Installation

Zum Lieferumfang des Ekey Uno gehört alles, was man zur Montage und Inbetriebnahme benötigt. Unser Nuki Smart Lock ist ja bereits vorhanden. (Hier geht’s zum ausführlichen Test >>>). Übrigens auch hierbei keine Angst: Das Nuki ist innerhalb von drei Minuten installiert und das vorhandene Türschloss kann in nahezu allen Fällen genutzt werden. Unser Fingersensor wird zunächst außen direkt an der Tür oder in der Nähe installiert. Hierzu nutzt man entweder die Klebe- oder die Schraubvariante. Dübel, Schrauben und Klebepad befinden sich im Lieferumfang.

Zwei Montageplatten sowie Klebepad, Schrauben und Dübel gehören zum Lieferumfang
Die erste Installation sowie alle Grundeinstellungen erfolgen per App

Wird die Montageplatte geklebt, muss man darauf achten, dass die Klebestelle sehr sauber ist und die volle Klebekraft des Pads erst nach drei Tagen erreicht ist. Dann hält es aber auch das doch relativ hohe Gewicht des Ekey Uno, das auf der Platte befestigt wird. Zu guter Letzt setzt man den Akku ein, lädt die App aus den entsprechenden Stores und folgt einfach den Anweisungen.

Die erste Verbindung

Nach dem ersten Start der App wählt man „Mit neuem Gerät koppeln“ und folgt den den Anweisungen auf dem Smartphone-Bildchirm. Zunächst aktiviert man durch Finger auflegen den Ekey, bestätigt und nach kurzer Zeit erfolgt die Verbindung. Der Scanner baut ein eigenes WLAN-Netzwerk zum Smartphone auf. Im Anschluss legt man sich selbst als Administrator an, der letztendlich alle Zugriffseinstellungen vornehmen darf und scannt den ersten Finger. Jetzt folgt noch die Kopplung mit unserem Nuki Smart Lock und alles ist einsatzbereit. Falls man möchte und dies empfehlen wir, registriert man noch mehr Finger. Die erste Verbindung mit einem iPhone verlief bei uns jedoch etwas holprig. Erst nachdem wir die App neu gestartet und den Akku neu eingesetzt hatten, klappte es.

Zur ersten Installation muss Ekey Uno aktiviert werden. So lange den Finger auflegen, bis es oben links blau blinkt....
Ekey Uno baut eine direkte Verbindung zum Smartphone auf. Achtung: In den Einstellungen des Handy muss dieses als Netzwerk ausgewählt werden
Bis zur erfolgreichen Installation sind dann nur wenige Schritte erforderlich

Bedienung und Mitbenutzer

Genau so verfährt man mit zusätzlichen Freigaben. Für jeden Mitbewohner registriert man bis zu 10 Finger - insgesamt lassen sich 20 Benutzer aufnehmen. Teilt man diese in Gruppen ein, kann man zudem eine Zeitbeschränkung für das Türöffner festlegen. So darf der Handwerker Montags bis Mittwochs in die Wohnung, um dort zu arbeiten - ist alles erledigt, löscht man ihn wieder aus der App. Etwas umständlich finden wir allerdings, dass die Zeitbeschränkungen nur für Gruppen möglich sein. So muss man, falls es nötig ist, eine einzelne Person als Gruppe anlegen. Ebenso ist es langwierig, falls man Änderungen in den Einstellungen vornehmen möchte. Da Ekey Uno keine Verbindung zum persönlichen WLAN aufnimmt, sondern immer nur eine Direktverbindung, muss zunächst am Fingerscanner der App-Modus aktiviert, dann im Smartphone das Ekey-eigene Netz gewählt und im Anschluss die App gestartet werden. Ebenso könnte die Anleitung etwas ausführlicher sein.

Für jeden Nutzer werden die Fingerabdrücke nacheinander registriert
Je drei Scans pro Finger sind notwendig
Für jeden Nutzer - 20 sind maximal möglich - können Adminrechte separat gewählt werden

Die Praxis

Die App braucht man dann zum täglichen Betrieb nicht mehr. Kommt man nach Hause, legt man einen der registrierten Finger auf und nach ein paar Sekunden hört man schon, wie unser Nuki aufsperrt. Möchte man verschließen, hebt man kurz den Finger hoch und legt ihn erneut auf den Sensor. Dies benötigen wir jedoch eher selten, da unser Nuki-Schloss nach einiger Zeit automatisch versperrt. In unserem Praxistest funktionierte die Türöffnung immer zuverlässig und ohne jegliche Ausfälle. Die durchschnittliche Zeit von der Aktivierung per Fingerscan bis zum Öffnen der Tür lag in unserem Fall bei etwas über sechs Sekunden, sofern nicht „richtig abgeschlossen“ ist. Die Verbindung zu unserem Nuki war immer stabil. Gerade, wenn man mal kurz das Haus verlässt und kein Smartphone mitnimmt, ist dies die Sicherheit, dass man immer die Haustür öffnen kann. Ausgesperrt, weil die Tür zufällt, gehört damit der Vergangenheit an - prima! Will man Änderungen durchführen oder neue Mitbenutzer aufnehmen, muss man sich per App wieder neu verbinden. Das macht Sinn, da somit nicht jeder, der Zugriff auf Smartphone hat, Einstellungen vornehmen kann. Allerdings kann es auch etwas langwierig sein, da man erst vor das Haus gehen muss, um per Fingerprint die Verbindung zu aktivieren und im Anschluss die direkte WLAN-Verbindung herzustellen.

Alle registrierten Nutzer sieht man in der Übersicht. Der farbige Kreis deutet auf eine Gruppe hin
Einzelne oder mehrere Personen können Gruppen zugeordnet werden
Dann lassen sich für jede Gruppe zeitliche Zugangsbeschränkungen bzw. -freigaben festlegen

Fazit

Das Ekey Uno ist eine sinnvolle Ergänzung zu unserem smarten Türschloss. Ohne Schlüssel oder Smartphone, die verloren gehen können, lässt sich die Tür einfach mit dem Finger öffnen. Zudem lassen sich Zugangsberechtigungen durch individuelle Zeitfenster für Familie, Freunde oder beispielsweise Dienstleister vergeben. Über das Zutrittsprotokoll sieht man immer, was passiert ist. Lediglich die Einstellungen über die App könnten intuitiver sein. 250 Euro sind natürlich nicht gerade wenig, dafür bekommt man jedoch zusätzlich zu seinem smarten Türschloss einiges an Komfort und Sicherheit.