Schimmelpilze kommen überall in der Natur vor. In die Wohnung gelangen sie meist über Sporen in der Luft. Diese Sporen sind ungefährlich solange sie sich nicht ausbreiten. Ein willkommener Nährboden ist ein feuchtes Milieu. Ursache für Feuchtigkeit können bauliche Schäden am Gebäude aber auch falsches Lüften sein.
Schimmelsporen sind gesundheitsschädlich
Ist das Raumklima durch zu viel Feuchtigkeit gestört, führt das häufig zu Schimmelbefall. Ab einer gewissen Konzentration sind diese Sporen gesundheitsschädlich. Sie haben vor allem Auswirkungen auf die Atemwege und können bereits bei einem leichteren Befall zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Allergiker und Asthmatiker sowie Menschen mit geschwächtem Immunsystem sind besonders gefährdet. Schimmelpilze können auf Dauer auch bei bislang gesunden Menschen Allergien auslösen.
Gelüftet werden muss regelmäßig, wobei sich das Lüftungsverhalten jedoch den Jahreszeiten anpassen sollte. Im Sommer soll die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen nicht zu hoch werden; im Winter ist es genau umgekehrt.
Im Sommer
Wohn- und Kellerräume nur in den frühen Morgenstunden oder am späten Abend lüften
Fenster immer komplett öffnen bzw. stoßlüften und nicht dauerhaft öffnen, z. B. durch Kippstellung der Fenster
Für ausreichenden Luftaustausch etwa 20 Minuten lüften
In Bad und Küche nach dem Kochen oder Duschen stoßlüften
Kellerfenster tagsüber geschlossen halten
Auch Matratzen regelmäßig belüften
Im Winter
4-5 Mal täglich für maximal 10 Minuten bei weit geöffneten Fenstern stoßlüften
Dauerkippstellung in Wohnräumen vermeiden, das kühlt die Räume zu stark aus
Nachts die Fenster geschlossen halten
Im unbeheizten Keller Fenster tagsüber auf Kippstellung
Nicht jeder Keller lässt sich komplett trockenlegen, sodass man sich hier mit einer erhöhten Luftfeuchtigkeit abfinden muss
Schimmel-Fallen
Schimmel aufgrund mangelnder oder falscher Lüftung bildet sich besonders gerne an Wänden hinter Möbeln, an Fensterlaibungen, in Raumecken an Außenwänden, an Silikonfugen im Bad aber auch auf Matratzen. Um Schimmelbildung effektiv vorzubeugen, ist eine intakte Gebäudehülle wichtig und entsprechendes Heizen und Lüften. Die Fenster sollten zum Lüften immer vollständig geöffnet und nicht gekippt werden, mit Ausnahme von Kellerräumen im Winter. Kondenswasser an Fenstern sollte regelmäßig entfernt, Türen in Bad und Küche geschlossen gehalten und Möbel nicht zu dicht an Außenwände gestellt werden. Werden im Rahmen einer Modernisierung die Fenster ausgetauscht, sind diese meist dichter und lassen keine Feuchtigkeit mehr entweichen. Es muss also häufiger gelüftet werden. Wohnräume sollten auf 19 bis 21 Grad beheizt werden. Ungenutzte Räume nicht auskühlen lassen – eine Temperatur zwischen 15 und 17 Grad ist ideal.
Schimmelflecken beseitigen
Bei jedem Schimmelbefall muss zunächst die Ursache gefunden und beseitigt werden. Kleinere Schimmelflecke an Wänden können mit 70%igem Alkohol, Wasserstoffperoxid oder einer 5%igen Sodalösung aus der Apotheke behandelt werden. Stock- oder Schimmelflecken auf Matratzen lassen sich durch chlorfreie Schimmelentferner und gründliches Lüften deutlich reduzieren. Oft ist eine professionelle Matratzenreinigung besser. Bei stärkerem Befall hilft nichts mehr – die Matratze muss entsorgt werden. Beim Umgang mit Schimmel sind vorsorglich Handschuhe und Mundschutz zu empfehlen. Bitte beachten: Chemische Schimmelentferner bleiben lange in der Raumluft und können gesundheitsgefährdend sein. Essig ist zur Schimmelbeseitigung übrigens nicht geeignet. Hat sich der Schimmel schon sehr ausgebreitet – etwa mehr als einen halben Quadratmeter, sollte auf jeden Fall ein Fachmann hinzugezogen werden.