Hand aufs Herz: Waschpulver oder Flüssigwaschmittel geben wir meist nur nach Augenmaß in die Waschmaschine und lassen dabei Verschmutzungsgrad, Wäsche- und Waschmittelmenge völlig außer Acht. Bei einer Überdosierung kann es zu Rückständen auf der Kleidung kommen, die gerade bei dunklen, festen Textilien sichtbar sind. Bei einer zu geringen Menge Waschmittel hingegen, wird der im Wasser befindliche Kalk nicht entfernt und kann Kleidung und Maschine schaden. Moderne Geräte erkennen zwar den übermäßigen Schaum, der bei Überdosierung entsteht und starten dann einen weiteren Spülgang. Das verbraucht jedoch unnötig viel Wasser und belastet gleichzeitig die Umwelt und Haushaltskasse. Zu viel, zu wenig – wie ermittelt man nun die optimale Waschmittelmenge? „Es gibt keine allgemeine Regel, die für jeden Waschgang gilt“, sagt Claudia Oberascher von der Initiative Hausgeräte+. „Die Dosierung ist abhängig vom Verschmutzungsgrad der Wäsche, der Beladungsmenge und der Wasserhärte.“ Diese ist regional unterschiedlich und kann beim örtlichen Wasserwerk erfragt werden.
Infos auf der Waschmittelpackung
Waschmittelverpackungen helfen schon mal weiter, denn sie haben Dosierungsempfehlungen direkt aufgedruckt. Die Angaben beziehen sich bei Voll- und Colorwaschmittel auf eine Wäschemenge von 4,5 Kilogramm und bei Feinwaschmittel auf 2,5 Kilogramm. Bei einer höheren oder niedrigeren Beladung muss die Waschmittelmenge entsprechend angepasst werden. Die Dosierempfehlung berücksichtigt außerdem den Verschmutzungsgrad der Kleidung. Leicht verschmutzte Wäsche umfasst nur kurz getragene T-Shirts, Hemden oder Blusen, die keine Flecken aufweisen. Unter den normalen Verschmutzungsgrad fallen mehrfach getragene Oberbekleidung mit leichten Flecken, einmal getragene Unterwäsche sowie Handtücher und Bettwäsche. Bei Geschirr- und Küchenhandtüchern, Babylätzchen, Kinder- und Fußballkleidung handelt es sich um stark verschmutzte Textilien. Lokale Flecken wie Fettspritzer, Obst- oder Kaffeeflecken sollten mit speziellem Fleckenentfernungsmittel vorbehandelt werden.
Moderne Maschinen sind schlau
Wer weiß schon, wieviel Kilogramm Wäsche eigentlich gerade in der Maschine sind. Deshalb sind moderne Waschmaschinen mit einer Beladungserkennung ausgestattet. Diese registriert den Füllstand der Trommel und zeigt eine Dosierempfehlung im Display an. Noch einfacher geht das Waschen mit Modellen, die ein automatisches Dosiersystem haben. „Die Maschine ermittelt automatisch die optimale Menge und führt das Waschmittel selbstständig zu“, erklärt die Expertin von Hausgeräte+. Unabhängig von einem Dosiersystem sind viele Waschmaschinen mit einer Fleckenoption ausgestattet, die dem Basisprogramm zugeschaltet werden kann. Für die wirksame Entfernung von schwierigen Flecken wie Rotwein-, Gras- oder Make-up-Flecken, bieten einige Modelle außerdem spezielle Fleckenprogramme an, welche die Einweichzeit, Temperatur und Trommelbewegung gezielt der jeweiligen Fleckenart anpassen.
Sauber auch bei Kaltwäsche
Bei leicht verschmutzter Wäsche braucht es keine hohen Temperaturen. Hier empfehlen sich Waschmittel mit Kaltwaschformel. Auf der Verpackung steht, für welche Temperaturen das Waschmittel geeignet ist. Immer geht es jedoch nicht mit niedrigen Temperaturen. Aus hygienischen Gründen sollte die Waschmaschine mindestens einmal im Monat bei 60 Grad mit pulverförmigem Vollwaschmittel laufen.