Noch immer ist Torf der Hauptbestandteil vieler handelsüblicher Blumenerden.Torf stammt aus Mooren und ist in tausenden von Jahren aus abgestorbenen Pflanzen entstanden. Im Torf sind riesige Mengen Kohlenstoff gespeichert, so lange das Moor wassergesättigt ist. Sobald aber Menschen das Moor trockenlegen und den Torf abbauen, wird der Kohlenstoff sukzessive als klimaschädliches CO2 freigesetzt. Im Jahr 2018 stieß der Torfabbau in Deutschland laut FNR (Fachagentur nachwachsende Rohstoffe) mehr als 2 Mio. t CO2-eq. aus, davon machte die gärtnerische Nutzung des Torfs den größten Teil aus.
Torffreie Blumenerden verwenden
Auf torfhaltige Blumenerden zu verzichten, ist recht einfach. Schon heute gibt es zahlreiche torffreie Produkte, deren Anzahl beständig wächst. Nicht nur Fachmärkte, auch immer mehr Baumärkte und Discounter bieten Erden an, die vollständig auf Torf verzichten. Als Torfersatz enthalten diese nachwachsende Rohstoffe aus heimischen Quellen wie Kompost, Holzfasern oder Rindenhumus. Für die Holzfasern wird dabei kein Baum gefällt, stattdessen verwenden die Erdenhersteller Resthölzer, die in Sägewerken ohnehin anfallen. Auch torffreie Erden weisen CO2-Emissionen auf, denn bei den Ersatzstoffen handelt es sich um organische Substanzen, die Zersetzungsprozessen unterliegen. Aber im Unterschied zum Torf wachsen die Pflanzen, aus denen sie gewonnen wurden, wieder nach und binden erneut CO2 – ein weitgehend geschlossener Kreislauf. Torf ist hingegen kein nachwachsender Rohstoff.
Hintergrund
Die FNR (Fachagentur nachwachsende Rohstoffe) ist seit 1993 als Projektträger des BMEL (Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft) für das Förderprogramm Nachwachsende Rohstoffe aktiv. Seit 2021 stellt das BMEL der FNR Mittel aus dem Sondervermögen „Energie- und Klimafonds“ (EKF) für klimawirksame Maßnahmen in den Bereichen Moorbodenschutz und Torfminderung zur Verfügung. Im Auftrag des BMEL fördert und betreut die FNR Forschungs-, Entwicklungs-, Modell- und Demonstrationsvorhaben zu diesen Themen. Außerdem begleitet sie die Entwicklung eines Zertifizierungssystems für Torfersatzstoffe und informiert Fachkreise und Endverbraucher.